Rwenzori Mountains National Park

Die legendären „Mondberge“ Ugandas

Überblick

Der Rwenzori-Mountains-Nationalpark liegt im Westen Ugandas an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Er ist Heimat der legendären „Mountains of the Moon“, wie sie der griechische Geograph Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. nannte.

Der Park wurde 1991 gegründet und 1994 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.
Auf einer Fläche von rund 996 km² schützt er eines der spektakulärsten Gebirge Afrikas – mit schneebedeckten Gipfeln, Gletschern, moosbewachsenen Regenwäldern und einer atemberaubenden Artenvielfalt.

Landschaft und Geographie

Der Rwenzori erhebt sich steil aus dem Albertine Rift Valley und bildet eine markante natürliche Grenze zwischen Uganda und dem Kongo.
Die Gebirgskette besteht aus mehreren Gipfeln über 4.500 Meter, darunter:

  • Margherita Peak (5.109 m) – höchster Punkt Ugandas und dritthöchster Berg Afrikas

  • Mount Stanley, Mount Speke, Mount Baker, Mount Emin und Mount Gessi

Die Landschaft ist geprägt von Gletschern, Hochmooren, alpinen Seen, Flüssen und Wasserfällen – ein Paradies für Fotografen und Naturliebhaber.

Einzigartige Vegetation

Die Vegetation des Rwenzori ist weltberühmt für ihre außerirdisch wirkenden Pflanzenformen und die klare Höhenzonierung:

  1. Tropischer Regenwald (1.800–2.500 m) – mit Mahagoni, Farnen, Lianen und unzähligen Vogelarten

  2. Bambuszone (2.500–3.000 m) – dichter Bambuswald, Heimat von Elefanten und Primaten

  3. Baumheide- und Moorzone (3.000–4.000 m) – mit bemoosten Bäumen, Lobelien und Riesensenecien

  4. Alpine Zone (über 4.000 m) – schneebedeckte Gipfel, Flechten und Moose

Diese außergewöhnliche Pflanzenvielfalt macht den Rwenzori zu einem der ökologisch wertvollsten Gebirge Afrikas.

Tierwelt

Obwohl Tiere hier schwerer zu entdecken sind als in Savannenparks, beherbergt der Rwenzori viele seltene Arten:

  • Primaten: Schwarz-weiße Stummelaffen, Blaue Meerkatzen

  • Säugetiere: Waldelefanten, Hyrax, Riesenwaldschweine, Buschböcke

  • Vögel: Über 200 Arten, darunter der Rwenzori Turaco, der Schnabelhornvogel und der seltene Rwenzori Doppelfleck-Nektarvogel

Für Ornithologen und Biologen bietet das Gebiet ein einzigartiges Forschungsfeld.

Trekking & Bergsteigen

Der Rwenzori ist bekannt als Afrikas bestes Hochgebirgs-Trekkinggebiet.
Anders als der Kilimandscharo oder der Mount Kenya bietet der Rwenzori mehrtägige Trekkingrouten durch wechselnde Vegetationszonen, Gletscher und alpine Seenlandschaften.

Beliebte Routen:

  • Central Circuit Trail (7–9 Tage): Die klassische Route, die den Margherita Peak erreicht.

  • Kilembe Trail (6–8 Tage): Neuere Route mit weniger Besuchern und spektakulären Ausblicken.

  • Mahoma Trail (2–3 Tage): Kürzere Wanderung für moderate Trekker und Studierende.

Geführte Touren werden von lokalen Rwenzori-Mountain-Guides organisiert und beinhalten Unterkunft in Hütten, Trägerdienste und Bergführer.

Abenteuer & Aktivitäten

Neben Bergsteigen bietet der Rwenzori-Mountains-Nationalpark viele weitere Aktivitäten:

  • Wandern & Birdwatching im Tiefland

  • Radtouren entlang der Ausläufer und Dörfer rund um Kasese und Kilembe

  • Fototouren zu Wasserfällen, Seen und Nebelwäldern

  • Besuch traditioneller Gemeinden der Bakonzo

Diese Kombination aus Natur, Kultur und Aktivurlaub macht den Park ideal für umweltbewusste Reisende und Bildungsexkursionen.

Menschen & Kultur

Die Region ist die Heimat der Bakonzo (auch Konzo genannt), eines Volks mit tief verwurzelter Bergkultur.
Sie leben an den Hängen des Rwenzori und sind bekannt für ihre Agrarkultur, Handwerkskunst und Gastfreundschaft.

Besucher können:

  • Dorftouren unternehmen

  • Traditionelle Tänze erleben

  • Kaffee- oder Bananenweinproduktion besichtigen

  • Über die spirituelle Bedeutung des Berges für die Einheimischen lernen

Der Rwenzori gilt für die Bakonzo als heiliges Gebirge, Sitz der Ahnengeister und Quelle des Lebens.

Anreise

  • Straße: Etwa 400 km von Kampala (6–7 Stunden Fahrt) über Fort Portal oder Mbarara.

  • Flug: Inlandsflüge von Entebbe oder Kajjansi nach Kasese Airstrip (1 Stunde).

  • Von Kasese aus sind es etwa 30–45 Minuten bis zu den Parkeingängen Kilembe oder Nyakalengija.

Der Park lässt sich ideal mit Queen-Elizabeth-, Kibale- oder Bwindi-Nationalpark kombinieren.

Beste Reisezeit

Trekking ist das ganze Jahr über möglich, aber die Trockenzeiten (Juni–August & Dezember–Februar) sind die günstigsten Monate.
In der Regenzeit (März–Mai & September–November) sind die Wege anspruchsvoller, die Landschaft jedoch besonders grün und fotogen.

Naturschutz & Nachhaltigkeit

Der Park wird von der Uganda Wildlife Authority (UWA) gemeinsam mit lokalen Gemeinden verwaltet.
Programme fördern:

  • Wiederaufforstung

  • Reduktion von Wilderei

  • Ausbildung lokaler Guides und Ranger

  • Förderung von Community-Tourismus

Durch jeden Besuch wird ein Beitrag zum Schutz dieser einzigartigen Hochgebirgsökosysteme geleistet.

Warum den Rwenzori-Mountains-Nationalpark besuchen?

  • Der einzige schneebedeckte Bergzug in Äquatornähe

  • Spektakuläre Landschaften mit Gletschern, Seen und Nebelwäldern

  • Unvergleichliche Pflanzen- und Tierwelt

  • Authentische Begegnungen mit der Bakonzo-Kultur

  • Ideal für Forschung, Ökotourismus und abenteuerliche Trekkingreisen

Der Rwenzori-Mountains-Nationalpark ist ein Symbol für Ugandas natürliche Pracht und spirituelle Tiefe – ein Ort, an dem Himmel, Erde und Kultur miteinander verschmelzen.

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