Mount Elgon National Park

Das vergessene Hochland Ostafrikas

Überblick

Der Mount-Elgon-Nationalpark liegt im Osten Ugandas an der Grenze zu Kenia.
Er ist einer der ältesten Vulkane Afrikas und bietet eine beeindruckende Kombination aus Berglandschaft, Wasserfällen, Höhlen, Wildnis und Kultur.

Mit einer Fläche von rund 1.145 km² schützt der Park das riesige Bergmassiv des Mount Elgon, dessen Gipfel, der Wagagai (4.321 m), der vierthöchste Berg Ostafrikas ist.
Der Park wurde 1992 gegründet und ist bekannt für seine vielfältigen Ökosysteme, seine Vulkanlandschaft und die freundlichen Sebei- und Bagisu-Gemeinschaften am Fuß des Berges.

Geologie & Landschaft

Mount Elgon war einst der höchste Berg Afrikas, bevor Jahrtausende der Erosion seine Höhe reduzierten.
Heute beeindruckt er durch den weltweit größten vulkanischen Krater – über 8 km im Durchmesser – mit spektakulären Gipfeln, Seen, Wasserfällen und Canyons.

Wichtige geologische Punkte:

  • Wagagai Peak (4.321 m) – höchster Punkt auf ugandischer Seite

  • Caldera-Krater – atemberaubendes Plateau mit Seen wie dem Jackson’s Pool

  • Sipi Falls – berühmte dreistufige Wasserfälle am westlichen Hang des Berges

  • Kapkwai & Tutum Caves – Lava-Höhlen mit Fledermäusen und alten Felsmalereien

Die Landschaft reicht von tropischen Wäldern über Bambuszonen bis hin zu alpinen Moorlandschaften – ein Paradies für Naturfreunde, Fotografen und Wanderer.

Flora & Vegetation

Die Vegetation des Mount Elgon zeigt eine eindrucksvolle Höhenzonierung:

  1. Tropischer Regenwald (1.200–2.500 m) – mit Mahagoni, Prunus africana und Farnen

  2. Bambuswald (2.500–3.000 m) – Lebensraum für Primaten und bunte Vögel

  3. Heide- und Moorzone (3.000–4.000 m) – mit Lobelien, Riesensenecien und Hochmooren

  4. Alpine Zone (über 4.000 m) – Gräser, Moose, kühle Nebel und stille Hochseen

Diese Vielfalt macht Mount Elgon zu einem idealen Ziel für ökologische Studien, Botanik und nachhaltigen Tourismus.

Tierwelt

Mount Elgon beherbergt mehr als 300 Vogelarten und zahlreiche Säugetiere.
Die Tierwelt ist weniger dicht als in Savannenparks, aber biologisch sehr wertvoll.

Zu den häufigsten Arten zählen:

  • Primaten: Schwarz-weißer Stummelaffe, Blauaffe

  • Säugetiere: Waldelefanten, Buschschweine, Riesenwaldschweine, Antilopen

  • Vögel: Jackson’s Francolin, Elgon Turaco, African Goshawk, Hartlaub’s Turaco

  • Schmetterlinge & Insekten: Der Park ist ein Hotspot für endemische Arten

Für Ornithologen und Forscher ist der Mount Elgon ein wahres Paradies.

Trekking & Wanderungen

Mount Elgon ist ein idealer Berg für mehrtägige Trekkingtouren, Bildungsreisen und ökologische Expeditionen.
Die Wanderungen sind weniger anspruchsvoll als im Rwenzori, aber landschaftlich ebenso eindrucksvoll.

Beliebte Routen:

  • Sasa Trail (4–5 Tage): Start in Budadiri, steiler Aufstieg durch dichten Wald – klassische Route zum Gipfel.

  • Sipi Trail (5–6 Tage): Beginnt bei Sipi Falls – landschaftlich reizvoll, allmählicher Anstieg.

  • Piswa Trail (6–7 Tage): Längste Route mit großartigen Panoramen und Zugang zur Caldera.

  • Day Hikes: Rund um Sipi Falls oder Kapkwai Forest Exploration Centre.

Geführte Touren werden von der Uganda Wildlife Authority (UWA) und lokalen Gemeinschaften organisiert.

Abenteuer & Aktivitäten

Neben Trekking bietet der Park zahlreiche weitere Aktivitäten:

  • Sipi Falls Touren: Wanderungen zu den drei spektakulären Wasserfällen

  • Mountainbiking durch Kaffeeplantagen und Dörfer

  • Birdwatching im Kapkwai-Waldgebiet

  • Besuch der Chebonet- und Tutum-Höhlen

  • Kulturelle Begegnungen mit den Sebei- und Bagisu-Gemeinschaften

  • Kaffee-Erlebnis-Touren: Lernen, wie der berühmte „Bugisu Arabica Coffee“ angebaut und verarbeitet wird

Diese Kombination aus Natur, Kultur und Abenteuer macht Mount Elgon zu einem echten Geheimtipp für nachhaltigen Tourismus.

Menschen & Kultur

Die Region rund um Mount Elgon ist die Heimat von zwei Hauptgruppen:

  1. Die Bagisu (Gisu):
    Bantu-sprechendes Volk, bekannt für ihre Landwirtschaft (besonders Kaffee) und das traditionelle Imbalu-Ritual – eine feierliche Initiation junger Männer ins Erwachsenenalter, begleitet von Tanz, Musik und Festen.

  2. Die Sebei:
    Ein Hochlandvolk nilotischer Herkunft, bekannt für Viehzucht, Gastfreundschaft und ihre Rolle im Langstreckenlauf – viele ugandische Top-Athleten stammen aus dieser Region.

Besucher können an Dorftouren teilnehmen, Tänze erleben und traditionelle Speisen wie malewa (getrockneter Bambus) probieren.

Anreise

  • Straße: Etwa 235 km von Kampala (4–5 Stunden Fahrt) über Jinja und Mbale.

  • Öffentlicher Verkehr: Busse und Minivans fahren täglich von Kampala nach Mbale; von dort sind es ca. 1–2 Stunden bis zum Park.

  • Inlandsflug: Kleinflugzeuge können bis Soroti oder Jinja fliegen (auf Anfrage).

Die Gegend ist ideal kombinierbar mit Besuchen in Jinja (Quelle des Nils) oder Pian-Upe-Wildreservat.

Beste Reisezeit

Der Mount-Elgon-Nationalpark kann ganzjährig besucht werden, doch am angenehmsten sind die Trockenzeiten von Juni–August und Dezember–Februar.
Während der Regenzeiten (März–Mai, September–November) ist die Vegetation besonders üppig, die Pfade aber rutschig.

Naturschutz & Nachhaltigkeit

Der Park steht unter dem Schutz der Uganda Wildlife Authority und ist Teil der UNESCO-Biosphäreninitiative.
Aktive Projekte umfassen:

  • Wiederaufforstung und Schutz der Wassereinzugsgebiete

  • Förderung von Gemeinschaftsprojekten rund um Sipi und Kapchorwa

  • Nachhaltige Kaffeeproduktion und Umweltbildung

Besucher unterstützen mit jeder Gebühr lokale Gemeinden und den Schutz des einzigartigen Bergökosystems.

Warum Mount Elgon besuchen?

  • Afrikas größter erloschener Vulkan mit riesigem Krater

  • Atemberaubende Landschaften und Wasserfälle

  • Kulturelle Begegnungen mit den Bagisu & Sebei

  • Trekking, Höhlen, Kaffee und Natur in einem Paket

  • Ideal für Studierende, Forscher, Trekker und Naturliebhaber

Der Mount-Elgon-Nationalpark ist ein Ort, an dem Geologie, Kultur und Menschlichkeit aufeinandertreffen – authentisch, friedlich und eindrucksvoll.

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